• Social Media Webinar – Fragen und Antworten

    Twittern

    Letzte Woche hielt ich mein erstes Webinar – zum Thema »Social Media aus Unternehmenssicht«. Für jemanden wie mich, der sehr gerne den Kontakt mit den Zuhörenden pflegt, eine echte Herausforderung: Ich fühlte mich wie im Telekolleg, mein kleines Fernsehstudio bestand aus meinem MacBook und einem Headset, aber die Zuhörer waren bundesweit verstreut. Während der einstündigen Präsentation in der verlängerten Mittagspause wurde mein Bildschirm gefilmt und ins Internet gestreamt, einige Umfragen (mit ja/nein oder freien Antworten) brachten Interaktion in den Vortrag. Mehr Infos zum Webinar, den Live-Mitschnitt und die verwendete Technik finden Sie unter http://www.citrixonline.de/…/webinare/

    Weil ich während des Vortrags nicht alle Fragen beantworten konnte, hole ich das an dieser Stelle sehr gerne nach:

    Ihre Fragen und meine Antworten

    Was halten Sie von Google+? Wird das das neue Facebook werden?
    Der Suchmaschinengigant Google hat schon einige Versuche unternommen, in Social Media Fuß zu fassen: Darunter waren das Netzwerk Orkut, der Microbloggingdienst Buzz und der Kommunikationshybride Wave, letzterer wurde offiziell schon wieder eingestellt, gerade mal ein Jahr nach dem Start. Insofern lohnt es sich zwar, Google+ zu beobachten und auf dem Laufenden zu bleiben, aber „Google+Aktien“ würde ich noch als spekulativ bezeichnen, kein AAA.
    Als die herausragenden Features von Google+ werden häufig die Kreise genannt, die Hangouts und Sparks:

    • Kreise (also die einfache Möglichkeit, unterschiedliche Freundeskreise online unterschiedlich abzubilden) sind zweifelsohne ein wichtiges Feature von Google+, das es aber auch schon bei Facebook gibt (hier nennt man es „Gruppen“). Wenn Facebook die Herausforderung annimmt und seine Usability verbessert, könnte Google+ auf diesem Feld Probleme bekommen.
    • Hangouts sind Videokonferenzen mit bis zu zehn Teilnehmenden. Auch das gibt es schon – mit Skype. Zudem in besserer Qualität.
    • Sparks sind News-Alerts zu frei wählbaren Themen. Legt man sich einen Spark zu „Mount Everest“ an, bleibt man über alle Nachrichten rund um den höchsten Berg der Erde auf dem Laufenden. Hier spielt Google seine jahrelange Erfahrung im Suchmaschinenmarkt voll aus.

    Fazit: Ob Google+ ein ernstzunehmender Gegner zu Facebook werden wird, wird erst die Zukunft bringen. Und nicht immer entscheiden knallharte Fakten über den Erfolg oder Misserfolg, sondern Marketing und Image sind mindestens ebenso wichtig. Das Image von Facebook in Bezug auf Usability, Datenschutz und Datensicherheit ist nicht immer das beste – aber zumindest beim Datenschutz vertraut auch nicht jeder in Deutschland dem Unternehmen mit den bunten Buchstaben…

    Was ist StaticFBML?
    FBML steht – oder besser: stand – für Facebook Markup Language. Damit konnte man z. B. auf eigenen Reitern innerhalb einer Fanpage Facebook-interne Funktionen nutzen wie bspw. die Profilbilder der Administratoren anzeigen lassen. Leider hat Facebook FBML eingestellt, so dass man es heute nicht mehr nutzen kann, Alternativen zu FBML stellt allfacebook.de vor.

    Empfehlen Sie einen Facebook Account für eine Personalunternehmensberatung, die Fach-und Führungskräfte im Auftrag von Unternehmen sucht?
    Warum denn nicht? Aber Sie sollten Facebook nicht bloß als sich erneuernde Jagdgründe begreifen. Überlegen Sie, was Sie zusätzlich zu Ihren Stellenangeboten noch posten können und reagieren Sie auf Ihre Community. In diesem Zusammenhang dürfte Sie auch das Bewerberblog.de interessieren.

    Gibt es erfolgreiche Social-Media-Beispiele im B2B Bereich, die Sie nennen/zeigen können? Welche Kanäle eignen sich am besten für B-to-B? Was halten Sie allgemein von B2B Social Media Marketing? Soll man hier viel Aufwand betreiben?
    Auch Fuhrparkmanager sind Menschen. Insofern ist B2B-Marketing auch in sozialen Netzwerken möglich und unter Umständen auch sinnvoll. Der Social Business Blog hat 10 erfolgreiche B2B-Communities von Softwareunternehmen zusammengestellt, mit Beispielen von Microsoft, IBM und SAP. Aber auch die Krones AG, Weltmarktführer in der Getränkeabfüll- und Verpackungstechnik, eine gut-bürgerlicher Mittelständler mit 10.000 Angestellten, beschäftigt einen Social Media Manager, dessen Ziel unter anderem auch das Employer Branding ist, also die langfristige Attraktivität für hochqualifiziertes Personal. Ich möchte Sie auch noch auf das Plädoyer von Bernd Jodeleit hinweisen: Social Media in der B2B-Kommunikation? Und ob!

    Was sagen Sie zu Social Media im Bereich B2B? Wo ist die Grenze zur privaten Kommunikation für Geschäftskunden?
    Die Grenze zwischen Berufs- und Privatleben verschwimmt zusehends. Wie man damit umgehen möchte, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich persönlich beantworte z. B. keine E-Mails am Wochenende oder zu später Stunde. Wenn ich eine E-Mail zu ungünstiger Zeit gelesen habe und sich mich zu sehr beschäftigt, formuliere ich eine Antwort, schicke sie aber dennoch erst zu normalen Bürozeiten ab.
    Auf Facebook und in anderen sozialen Netzwerken bin ich ohnehin nicht „privat“. Ab und an stelle ich Persönliches ein, zum Beispiel ein Foto vom Bergwandern, aber das nur sehr dosiert und wohlüberlegt. Meine Cousine hatte sich schon bei mir beschwert, von mir würde man gar nichts Privates auf Facebook lesen… ich habe das als Kompliment aufgefasst. :)

    Findet die Veranstaltung in Frankfurt (Twittwoch) wöchentlich statt? Wo findet man die Termine dafür?
    Twittwoch-Veranstaltungen finden bundesweit in über zehn Städten statt, darunter Frankfurt, Köln, Berlin und München. In großen Städten wie Berlin (manche sagen: Metropolen) findet der Twittwoch jeden Monat statt, in kleineren in unregelmäßigen Abständen. Infos zum Twittwoch gibt es unter www.twittwoch.de.

    Manche Unternehmen trauen sich nicht eine Fanpage zu eröffnen, da ggf. ein sensibles Thema behandelt wird und mehr negative Meinungen als Positive generiert werden. Gibt es da einen Tipp?
    Jetzt könnte man böse sein uns sagen: Wenn das so ist, sollte man überlegen, woran es liegt , wenn die Menschen negative Meinungen über das Unternehmen oder seine Dienstleistungen und Produkte haben. Und dass es geboten sein kann, den Grund hierfür zu erfahren und diesen ggf. abzustellen und nicht nur die Symptome zu bekämpfen. Marketing und PR können ja nicht zaubern, auch wenn das manchen in der Branche gerne so hätten. :)
    Die Gespräche über ein Unternehmen finden auch ohne Beteiligung des Unternehmens statt. Um mich über eine Firma XY aufzuregen, brauche ich nicht deren Fanpage, das kann ich auch in meinem Blog tun. Auf der Fanpage hat es für die Firma aber u.U. den Vorteil, die Diskussion zentral bei sich zu Hause zu haben, mit allen Vor- aber auch Nachteilen: Sie können die Diskussion sicherlich einfacher steuern, wenn Sie „Herr im Hause“ sind. Auf der anderen Seiten benötigen Sie dazu die nötige Manpower. Wenn Sie die nicht haben oder aufbringen wollen, ist ein Engagement in Social Media (wie in vielen anderen Bereichen auch) zu überdenken.

    Wie geht man bei einem Fotoaufruf auf Facebook z.B. damit um, wenn Leute anstößige Fotos hochladen?
    Man löscht die Fotos.

    Ist es sinnvoll, Twitter und Facebook zu synchronisieren oder sollten wir als Unternehmen besser beides separat verwalten?
    Auf den ersten Blick ist es immer verlockend, verschiedene Dienste miteinander zu synchronisieren: Mehr Reichweite mit weniger Aufwand. Auf den zweiten Blick sind Twitter und Facebook aber sehr unterschiedlich: #Hashtags auf Twitter werden von den Usern anders verstanden als auf Facebook, @-Erwähungen gibt es zwar auch auf Facebook, bei einer automatischen Synchronisation werden diese aber nicht portiert. Zudem drängt sich die Frage auf: Warum sollte jemand Fan auf Facebook und Follower auf Twitter sein, wenn sich die Inhalte nur doppeln?
    Wenn Sie ab und zu Inhalte von Twitter sofort nach Facebook synchronisieren möchten, hilft Ihnen die Facebook-Anwendung Selective Twitter, damit können Sie Tweets, die mit #fb gekennzeichnet sind, automatisch auf Facebook zweitpublizieren.

    Wer erstellt Facebook-Fan-Seiten? Was kostet das?
    Eine Facebook-Seite zu erstellen ist in wenigen Stunden getan. Das machen natürlich Werbe- und PR-Agenturen (mit entsprechendem Stundensatz) oder Studierende oder Schüler (mit entsprechender Zuverlässigkeit) oder Sie machen es selbst. Dabei hilft Ihnen evtl. mein Buch „Social Media“ :)

    Wir haben vorhin die Kampagne von Otto gesehen. Ich habe mal irgendwo gelesen das Gewinnspiele bei Facebook verboten sind. Stimmt das?
    Das stimmt bedingt. Gewinnspiele auf Facebook sind nur erlaubt, wenn man sie mit einer eigens dafür programmierten Anwendungen durchführt, nicht aber mit den nativen Funktionen von Facebook wie „Gefällt-mir-s“ und Foto-Uploads. Hier geht’s zu den – ständig veränderten – Richtlinien für Gewinnspiele auf Facebook.

    Könnte ich eine Einladung für deine Gruppe “FB Admins” bekommen?
    Sehr gerne. Aber Einladungen sind nicht nötig. Einfach der Facebook-Gruppe Fanpage Admins beitreten.

    Wie können User direkt in ein Facebook-Fotoalbum hochladen?
    User dürfen nur auf die Pinnwand posten. Ein Admin kann aber hernach die Bilder in ein Album verschieben.

    Ich betreue mehrere Fansites auf Facebook. Ist das dann eher schädlich, wenn ich z.B. die News z.T. teile oder als Admin auch z.B. ”Gefällt mir” drücke? Oder von einer Site zur anderen anderweitig verlinke, wenn es Sinn macht?! Oder sollte man hier besser alles nicht miteinander verbinden?!
    Der wichtige Hinweis, den Sie sich schon selber in Ihrer Frage geben, ist: “wenn es Sinn macht”. Die Seiten haben natürlich irgendwo irgendwelche Unterschiede, sonst wären es ja nicht verschiedene Seiten. Also sollte nicht zu viel ähnlich sein. Aber wohldosiert ist es in meinen Augen kein Problem, Links auf mehreren Seiten zu posten. Das i-Tüpfelchen wäre, wenn Sie die Links mit jeweils unterschiedlichen Kommentaren posten. Sie können als Admin auch die Fans der unterschiedlichen Seiten durchsehen und erkennen, ob es viele Doppel-Fans gibt, also Menschen, die mehreren Ihrer Seiten folgen. Gibt es diese Doppelungen nicht, steht einem Crossposting nichts im Wege.

    Ist das falsch/gut für eine Fansite, wenn es auch „fremde“ News veröffentlicht? Also alles, was andere Zeitungen , Spiegel-Online o.ä. veröffentlichen, was von Belang ist zu meinem Thema und darf man einfach einen Link von Spiegel-Online z.B. auf seine Pinnwand stellen? Oder würden Sie davon abraten, dass man auf fremde Seiten verlinkt?
    Ich empfehle das mit Nachdruck. Wer will schon mit jemandem sprechen, der/die immer nur von sich spricht? Das ist auf Dauer langweilig und regt nicht zum Dialog an. Rechtlich dürfen dürfen Sie das, und Spiegel Online und die anderen sind ja froh um jede Verlinkung. Und Ihre Leser/innen werden es Ihnen auch danken: interessante Nachrichten aus Ihrer Branche.

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    Kommentare


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      9. August 2011

      Twitter mit Facebook zu verbinden ist auch insofern riskant weil beide Unternehmen unterschiedliche Vorstellungen vom Datenschutz haben und man sich nicht sicher sein kann, dass beide die Daten gleich behandeln.

      (Antworten)


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      29. August 2011

      Warum sollte man diese beiden Dienste Kanalesieren? ich denke das ein zusammenschluss eher kontraproduktiv ist

      (Antworten)

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